Jagd vorbei, Ela

Nimrods Ela, gezüchtet von Haro Ross, war die Parson Russell Terrier Hündin, mit der unsere
Zucht und unser Engagement für die Rasse begann. Sie war so mit Beutewillen und Jagdverstand
versehen, dass es ein Leichtes war, sie auf den jagdlichen Prüfungen zu führen. Nun sind Prüfungshunde, wenn auch meistens, aber nicht immer die besten Gehilfen des Jägers.
Ela war aber der Hund, der wegen seiner Leistungen in der Praxis auf Gesellschaftsjagden,
aber vor allem auch im alltäglichen Jagdbetrieb mit mir allein, nach einer Jagdsaison den Entschluss reifen ließ, mit ihr zu züchten. Nicht nur mir hat sie manches Reh, manche Sau und gelegentlich auch mal ein Stück Damwild am langen Riemen gefunden. Diesen Hund bei mir zu wissen, bedeutete nicht nur ein Stück Sicherheit sondern auch das Gefühl, einen Gehilfen zu haben und nicht allein zu sein. Vieles entging der Aufmerksamkeit ihrer scharfen Sinne nicht, was mir verborgen geblieben wäre und ich sonst nicht bemerkt hätte. Auf der Jagd wusste Ela sehr schnell, um was es ging. Wenn ich beispielsweise mit ihr auf Drückjagden durchging, zeigte sie mir zwar befahrene Fuchsbaue durch giftigen Laut an, als wolle sie mich zu ihrem Fund rufen, schliefte aber nicht ein, wenn ich einfach weiter ging. Nach nur wenigen gemeinsamen Nachtansitzen schlief sie seelenruhig weiter, wenn sich Rehwild oder Damwild unserer Kanzel näherte. Schwarzwild und Fuchs zeigte sie aber durch ein dezentes Knurren an, lange bevor ich nur ihre Annäherung wahrnehmen konnte.Viele großartige Leistungen dieses kleinen Hundes sind in meinen
Jagdtagebüchern aufgezeichnet.

Ela hat uns vier Würfe geschenkt, die sie mit stark ausgebildetem Muttertrieb auf zog. Aus diesen Würfen sind ihre Töchter Akira, Cora und Cosima vom Emdebach noch bei uns. Auch Coras Tochter Fedora vom Emdebach ist uns täglich ein Quell der Freude. Diese bei uns verbliebenen Nachkommen erreichen aber bei weitem nicht das Format von Ela, obwohl sie ja auch von ihr erzogen wurden. Wenngleich wir bei der Auswahl der Deckrüden sehr hohe Ansprüche stellten, und uns von Flensburg bis Regensburg kein Weg zu weit war, bewahrheitete sich doch die alte Züchtererfahrung, dass aus zwei Spitzenhunden nicht zwangsläufig wieder Spitzenhunde entstehen.
Eine beachtliche Zahl ihrer Nachkommen zeigt aber auch wieder auf der Jagd gute Leistungen, wie uns von ihren Führern versichert wird.

Nach einer Niederwildjagd mit großer, bunter Strecke in den Ruhrauen bei Duisburg im November 2010 erholte sich Ela am nächsten Tag nicht wie üblich. Wir vermuteten eine Gebärmutter-entzündung. Laboruntersuchungen ergaben jedoch, dass die Hündin Blutkrebs hatte und noch mit einer Lebenserwartung von etwa drei Monaten rechnen konnte. Bei einem mehrtägigen Revierbesuch im März 2011 traten dann aber Beschwerden auf, die uns bestimmten, ihr von einem Tierarzt über die Regenbogenbrücke helfen zu lassen. Das war am 3. März im Jahre 2011.

Liebe Ela!
Du bist nur elf Jahre alt geworden. Für einen Parson Russsell Terrier ein kurzes Leben. Dein Verlust tut uns sehr weh. Wir glauben, dass dein Leben als Jagdhund auch für dich eine Freude war.

Horüdho!