Als wir vor etwa zwei Jahrzehnten unser Haus kauften, gab der große, hermetisch abgeschlossene Garten den Ausschlag für die Kaufentscheidung. Hier konnte man gut Hunde züchten und hier sollte an die Tradition des Kleine Münsterländer Zwingers „von Alstaden“ angeschlossen werden. 1990 wurde dann eine junge Hündin dieser Rasse mit Namen Hummel erworben. Hummel war bildschön, sehr gelehrig und legte bereits im Alter von 6 Monaten die Brauchbarkeitsprüfung im Lande Nordrhein-Westfalen ab. Die für die Zucht erforderlichen Prüfungen VJP und HZP schaffte sie ohne Probleme. Auf dem Papier war sie zuchttauglich.

Im praktischen Jagdeinsatz zeigten sich aber Defizite. Zwar gab Hummel kein Niederwild verloren und zeigte hervorragenden Jagdverstand und Bringtreue, es fehlte ihr aber die für einen Jagdhund erforderliche Schärfe an krank geschossenem Raubwild.

Aus war der Traum vom Züchten mit diesem Hund. Sie aber „abzuschaffen“ kam gar nicht in Frage. Auch nicht, als sich meine jagdlichen Verhältnisse stark änderten.

Hatte ich mit Hummel in ihren ersten Lebensjahren noch ein Niederwildrevier an der Weser bejagt, so ergab sich bald eine sehr zeitaufwändige Jagdgelegenheit in einem schönen Waldrevier. Statt Hasen, Enten und mal gelegentlich auf ein Reh jagte ich nun fast ausschließlich auf Wildschweine, Dam- und Rehwild, sowie auf Waschbären und Füchse.


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enn überhaupt, schoss ich mal einen Hasen vom Hochsitz aus, den ich dann mühelos aufnehmen konnte. Hummel konnte höchstens mal einen Fuchs aus der Dickung holen, die dieser trotz guter Schrotgarbe noch erreicht hatte, oder ihre gute Nase bei einer einfachen Nachsuche einsetzen. Ansonsten war sie praktisch arbeitslos.

Da Hummel langsam älter wurde, suchten wir rechtzeitig nach einer Hündin, die ihren Platz einnehmen sollte, wenn sie einmal in die ewigen Jagdgründe wechseln würde. Wir haben lange überlegt, für welche Rasse wir uns entscheiden sollten, denn ein Vorstehhund kam bei den geänderten jagdlichen Verhältnissen ja nicht mehr in Frage.

Ergebnis unserer Überlegungen war, dass im Jahr 2000 ein Parson Russell Terrier Welpe, die Hündin „Nimrods Ela“ bei uns einzog und uns drei Alten zum Freudenquell wurde. Für die alternde Hummel war Ela regelrecht ein Jungbrunnen.

Elas Ausbildung zum Jagdhund erwies sich wegen ihrer Intelligenz und Jagdpassion als leichte Aufgabe. Nach einem Jahr Praxis im Jagdbetrieb stand für uns fest, dass diese Hündin unseren Anforderungen an die Zucht von Jagdhunden entspricht.

Der Emdebach
Als Zwingernamen hatten wir uns „von der Hasenkanzel“ gewünscht, weil diese Kanzel als Luginsland der liebste Ansitzplatz meiner Frau war. Nur als Ersatznamen wählten wir den Emdebach, der als kleines Flüsschen im Eggegebirge die Reviergrenze darstellte. Der Ersatzname wurde dann von der FCI genehmigt und eingetragen.

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