Eine Beschreibung der Rasse Parson Russell Terrier mit den üblichen Elementen Rassegeschichte, Standard etc. soll hier nicht erfolgen. Dazu wird auf die entsprechenden Informationen auf der Seite des PRTCD verwiesen. Es sollen aber hier einige Aspekte aufgezeichnet werden, die aus unserer Sicht für eine Wahl eines Hundes dieser Rasse zum Waidgesellen des Jägers unter den heutigen Verhältnissen in Deutschland sprechen.

Und zwar gerade zum Waidgesellen des Jägers, der jagdlich nicht aus dem Vollen schöpfen kann sondern neben seinem Broterwerb seiner Passion in der Freizeit und am Wochenende nachgeht. Damit soll aber nicht gesagt werden, dass der PRT nicht auch für den Förster oder Berufsjäger geeignet ist. Schließlich führen einige Forstleute bekannte Zwinger dieser Rasse und haben große Zuchterfolge.

Von wenigen Landstrichen abgesehen, ist die klassische Niederwildjagd mit den Strecken hunderter Hasen und Fasanen heute nicht mehr möglich. Auch die früher so beliebten Klüngeljagden mit wenigen Schützen und einigen guten Vorstehhunden kann heute nur noch gelegentlich ausgeübt werden. Auf die Ursachen der allgemeinen Niederwildmisere soll hier nicht näher eingegangen werden. Sie sind vielschichtig.
Wo aber noch auf Niederwild gejagt werden kann, haben auch unsere Terrier als Stöberer in Schilf und Gebüsch und als Apportierhunde von Enten und Kaninchen ihre Einsatzmöglichkeit. Für die Bodenjagd in Feld oder Wald sind sie ja ohnehin prädestiniert.
Einen ernormen Bestandszuwachs hat aber in den letzten Jahrzehnten in Deutschland das Schalenwild zu verzeichnen. So ist es dazu gekommen, dass für viele Jäger heute Wildschwein und Reh die Hauptwildarten sind. Gleichzeitig ist in unserem Waldbau eine starke Veränderung eingetreten.

Der typische Altersklassenwald als Holzlieferant verschwindet mehr und mehr. Von naturgemäßem Waldbau spricht man heute allenthalben, und das heißt, dass nicht mehr wie früher Kulturen gepflanzt werden und mit Kahlschlägen geerntet wird. Vielmehr wird im Wald durch entsprechende Einschläge Licht dafür geschaffen, dass Aufschlag und Anflug angehen und dadurch sich ein dichtes Unterholz bildet. Schon heute kann man vielerorts nicht mehr wie früher 100 Meter und mehr durch das Altholz sehen. Die Naturverjüngung versperrt den Blick und bietet dem Wild Deckung und Äsung.
Wenn ein beschossenes Stück Wild nicht am Platz liegt, sondern trotz guten Kammerschusses noch einige Fluchten ins Unterholz macht, ist es insbesondere in der Dämmerung oder bei fehlendem Schweiß nicht mehr zu finden und am nächsten Morgen verhitzt. Ein auf Schweiß ausgebildeter Terrier, der ja wegen seiner geringen Größe leicht auf die Kanzel mitgenommen werden kann, löst hier das Problem ebenso wie bei einer anhand von Lungenschweiß erkennbar eindeutigen Totsuche auf Schwarzwild in der Mondnacht.
Aber auch als Stöberhund bei Waldjagden ist der Parson Russell Terrier gern gesehen.
Natürlich kann er hier nicht als Solojäger wie eine Bracke oder ein Wachtelhund vom Stand geschnallt werden. Seine Pluspunkte sind aber, dass er infolge seiner hellen Jacke von den Standschützen gut erkannt wird, und dass er sich bei seiner Führerbezogenheit nicht allzu weit vom jagdlichen Geschehen entfernt.

Ein weiterer wesentlicher Pluspunkt ist, dass er Schwarzwild zwar beharrlich sprengt und stellt, es aber nicht todesmutig blind angeht und daher die Jagden in fast allen Fällen ohne anschließenden Tierarztbesuch übersteht. Ähnlich ist es bei seinem Einsatz auf der Baujagd. Zuchtziel der Terrierleute, die in England diese Rasse schufen, war ja, dass der Hund den Fuchs nicht würgte, weil damit das Reitervergnügen der Fuchsjagd ja ein Ende gehabt hätte. Der Hund sollte den Fuchs nur aus dem Bau drücken.

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